«Wow, eine Fotobox zu mieten ist ja ganz schön teuer!» – Wenn dir das bereits durch den Kopf ging, hast du dir bestimmt schon die Frage gestellt, ob ein Kauf oder Eigenbau nicht eine bessere Option wäre. Fotobox kaufen, selber bauen oder mieten: In diesem Beitrag versuchen wir dir aufzuzeigen, welche Möglichkeiten du hast und was du alles bedenken solltest.
Ausgangslage: Es gibt 2 Haupttypen von Fotoboxen
Grundsätzlich können Fotoboxen in zwei Grundtypen eingeteilt werden, welche sich massgeblich in den Kosten und in der Komplexität unterscheiden:
Einfachere Systeme knipsen mit einer Tablet-Kamera oder Webcam, besitzen nur einen dimmbaren LED-Ring und besitzen keinen zweiten Bildschirm zur Fotobetrachtung. Zudem werden sie meist mit einem langsameren Fotodrucker betrieben. Die Fotoqualität ist nicht ideal, insbesondere bei dunkleren Lichtverhältnissen. Im Nachfolgenden wird diese Art als Tablet-Fotobox bezeichnet.
Daneben gibt es aber auch technisch anspruchsvollere Systeme, welche in aller Regel mit einer Spiegelreflexkamera und einem Studioblitz funktionieren. Diese Systeme verfügen meist über einen zweiten Bildschirm, auf dem die Aufnahmen betrachtet und geteilt werden können. Dies hat den Vorteil, dass der Betrieb der Fotobox nicht unterbrochen wird, wenn Gäste ihre gemachten Schnappschüsse betrachten möchten. Mit diesen Systemen wird meistens ein schneller, professioneller Fotodrucker verbunden. Die Fotoqualität ist auf einem hohen Niveau dank der Spiegelreflexkamera und der optimalen Beleuchtung. Wir bezeichnen diese Art von Fotoboxen als Spiegelreflex-Fotoboxen.

Tablet-Fotobox mit LED-Ring (Quelle: ATA Photo Booths)

Spiegelreflex-Fotobox mit Studioblitz (Quelle: fexon e.K.)
Natürlich gibt es noch weitere Formen von Fotoboxen (beispielsweise Fotospiegel oder 360°-Fotoboxen) und auch Zwischenformen.
Du weisst noch überhaupt nicht, auf was du bei der Fotobox achten solltest? In diesem Artikel erfährst du alles dazu.
Bei welchen Anbietern kann ich eine Fotobox kaufen?
Es gibt eine Vielzahl von Anbietern, hauptsächlich aus Übersee. Nur wenige Hersteller befinden sich im nahen Ausland. Hier ein paar der grössten Anbieter:
Mit welchen Kosten muss ich beim Fotobox kaufen rechnen?
Wie du siehst, bieten die Hersteller eine grosse Palette von verschiedenen Fotoboxen. Du solltest dir also vorab im Klaren sein, welche Anforderungen du an deine Fotobox genau hast.
Eine Tablet-Fotobox erhältst du ab ungefähr CHF 3’000. Schau aber genau hin: Es gibt Angebote, welche nur das Gehäuse umfassen und du das Tablet oder den Drucker noch zusätzlich erwerben musst. Weiter ist der Preis auch stark vom Design und allfälliger Ambiente-LEDs abhängig. So sind visuell sehr ansprechende Tablet-Boxen oft noch ein bisschen teurer. Ein einfaches Einsteigermodell wäre beispielsweise die «Helio» iPad-Fotobox von ATA Photo Booths (iPad muss zusätzlich gekauft werden).
Eine Spiegelreflex-Fotobox startet meist um die CHF 5’000. Auch hier wiederum musst du dir bewusst sein, dass es Angebote gibt, die nur das Gehäuse umfassen. Viele Hersteller bieten aber auch Komplett-Pakete inkl. PC, Kamera, Drucker, usw. an. Je nach Anbieter und Modell kann eine Spiegelreflex-Fotobox aber auch bis zu CHF 10’000 oder sogar noch mehr kosten. Ein gutes, preislich aber nicht das günstigste Angebot, ist die «Lumia» Spiegelreflex-Fotobox von ATA Photo Booths.
- Achtung: Keiner der oben genannten Anbieter unterhält eine Niederlassung in der Schweiz. Daher kommen noch Versandkosten und Verzollungsgebühren dazu. Auch wird dir natürlich die Schweizer Mehrwertsteuer bei der Einfuhr verrechnet. Unserer Erfahrung nach musst du, nebst dem Wechselkurs, noch ungefähr 10-20% des Kaufpreises für die Einfuhr einkalkulieren.
Wenn du deine Fotobox extern einkaufst, bist du aber mit zwei grossen Herausforderungen konfrontiert:
- Einerseits hast du es mit fremden Komponenten zu tun. Es kann sogar sein, dass der Hersteller eigens konzipierte Module verwendet, welche du nicht anpassen oder verändern kannst. Du wirst also kaum die volle Kontrolle über deine Fotobox haben. Zudem kann die Ersatzteilbeschaffung sehr herausfordernd sein, da es gewisse Komponenten in der Schweiz gar nicht zu kaufen gibt.
- Andererseits kannst du die Garantiebestimmungen nur sehr schwer durchsetzen. Du musst entweder auf die Kulanz des Anbieters vertrauen, kostspielige juristische Auseinandersetzungen riskieren oder dich damit abfinden, dass du sozusagen keine Garantieansprüche hast.
Fotobox selber bauen: Ist das günstiger als eine Fotobox zu kaufen?
Es kann günstiger sein, muss aber nicht. Denn die technischen Komponenten wie Kamera, PC, Drucker, usw. wirst du kaum günstiger erhalten. Der grosse Unterschied macht das Gehäuse: Wenn du das nötige Können und die Werkzeuge dafür hast, kannst du hier bares Geld sparen. Du musst jedoch auch einiges an Zeit mitbringen, denn von der Konzeption bis zur Fertigstellung deiner eigenen Fotobox werden ein paar Wochen, wenn nicht Monate vergehen. Und vergiss die Fehlkäufe nicht: Du wirst die eine oder andere Komponente zweimal kaufen, da du feststellen wirst, dass das Gesamstsystem nicht wie vorgestellt funktioniert.
Eine Fotobox der Marke Eigenbau ist also nicht unbedingt günstiger, bietet aber andere Vorteile: Du kennst die verwendeten Komponenten haargenau, weisst wo du Ersatz beschaffen kannst und kannst die Fotobox genau nach deinen Wünschen konzipieren.
Myfotobox.ch
Fotobox All-In-One
- 24 Megapixel Spiegelreflexkamera
- Studioblitz mit Panorama-Diffusor
- Fotos, Videos, GIFs & Boomerangs
- Zweiter Bildschirm zur Fotobetrachtung
- 24/7 Notfallnummer inkl. TeamViewer-Support
- Drucker 10 Sek./Foto (optional)
Wie eine Fotobox funktioniert und was du dafür brauchst
Wie bereits weiter oben erwähnt, gibt es zwei Hauptkategorien von Fotoboxen: die Tablet-Fotoboxen und die Spiegelreflex-Fotoboxen. Was du dafür brauchst, liest du in den nachfolgenden Abschnitten. Hier findest du zudem einen Bericht von Digitec über den Bau einer Fotobox.
Tablet-Fotobox
Sie ist relativ simpel umzusetzen und erfordert nur ein geringes technisches Wissen. Du brauchst:
- Ein Tablet (meist ein iPad) mit einer möglichst guten Frontkamera
- Ein LED-Ring oder eine anderweitige Lichtquelle
- Ein Stativ oder eine andere Konstruktion, um dein Tablet und die Lichtquelle auf Kopfhöhe zu befestigen. Alternativ könnte hier auch ein selbst hergestelltes Gehäuse zum Einsatz kommen.
- Eine App, welche deiner Kamera die Fotobox-Funktionen beschert. Wir empfehlen die App «LumaBooth».
- Optional: Fotodrucker. Oft wird der Canon Selphy CP1300 hierfür verwendet.
Du hast zwei Möglichkeiten, wie du den Drucker mit dem Tablet verbindest. Entweder über eine Direktverbindung oder über ein externes Netzwerk. Bei ersterem erstellt der Drucker ein eigenes WLAN, mit welchem du das Tablet verbindest. Nachteil ist aber, dass du so auf dem Tablet kein Internet hast, wodurch du deine Schnappschüsse beispielsweise nicht via Email teilen kannst. Die zweite Variante ist, dass du sowohl das Tablet als auch den Drucker mit einem externen Netzwerk verbindest, also entweder mit einem bestehenden WLAN von deiner Location, oder mit einem Mobilfunk-Hotspot. Dafür wäre aber eine SIM-Karte notwendig.
Spiegelreflex-Fotobox
Sie ist um einiges komplexer und kann in der Kürze dieses Beitrages kaum erfasst werden. Grundsätzlich benötigst du die folgenden Artikel:
- PC
- Spiegelreflexkamera
- Studioblitz
- Gehäuse mit oder ohne Stativ
- Software
- Optional: Drucker und einen zweiten Bildschirm (meist ein iPad) zur Fotobetrachtung
Auch hier stellt sich wieder die Frage, wie du den Drucker mit dem PC verbinden möchtest. Du kannst ihn via Kabel oder via WLAN einbinden. Bei letzterem hast du den Vorteil, dass der Drucker unabhängig von deiner Fotobox nebenan stehen kann. Dafür benötigst du allerdings entweder einen WLAN-fähigen Fotodrucker oder einen WLAN-Druckerserver. Falls du dich für einen Zweit-Bildschirm zur Fotobetrachtung (iPad) entscheidest, müsstest du auch diesen via WLAN mit dem PC verbinden.
So viel kostet die Fotobox-Miete
Eine Investition von CHF 3’000 oder mehr lohnt sich für dich nicht? Dann ist die Miete das Richtige für dich. Wie du in diesem Artikel lesen kannst, bewegt sich die Ausleihe zwischen ungefähr CHF 400 und CHF 1’000 pro Einsatz. Ein weiterer Vorteil ist, dass du einen Ansprechpartner vor Ort hast und dich bei Problemen an ihn wenden kannst. Falls du langfristig am Kauf oder am Eigenbau interessiert bist, empfehlen wir dir, zuerst verschiedene Fotobox-Modelle zu mieten, sodass du dir über deine exakten Anforderungen bewusst wirst.
Fazit: Es ist einfach und doch kompliziert
- Du möchtest eine Fotobox einmalig für eine Veranstaltung organisieren? Dann ist die Miete vermutlich die beste Variante.
- Du möchtest eine Fotobox mehrmals nutzen, hast genug Zeit um dich mit der Thematik auseinanderzusetzen und bist technisch versiert? Dann empfehlen wir dir den Kauf einer fertigen oder den Bau einer eigenen Fotobox, wobei die Eigenkonstruktion nochmals entschieden mehr Zeitaufwand und technisches Verständnis erfordert.
- Worauf du sowohl bei der Miete, als auch beim Kauf oder Eigenbau achten solltest, erfährst du in diesem Artikel.